Nach Sperrung

Hohwiese Ketsch: Ursache für schlechte Wasserwerte bleibt unklar

Die Ursache für die erhebliche mikrobiologische Belastung im Wasser der Ketscher Hohwiese ist weiter unklar. Wildgänse stehen in Verdacht, doch das Landratsamt untersucht mögliche andere Gründe.

Von 
Benjamin Jungbluth
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Zahlreiche Wildgänse ließen es sich vergangene Woche während der Sperrung auf der Ketscher Hohwiese gutgehen – da liegt der Verdacht nahe, dass ihr Kot für die schlechten Messwerte des Sees verantwortlich sein könnte. Bestätigt ist das allerdings bislang nicht. © Benjamin Jungbluth

Ketsch. Was hat die von den Behörden gemessene „erhebliche mikrobiologische Belastung“ verursacht, die in diesem Sommer bereits zweimal zu einem jeweils einwöchigen Badeverbot im Ketscher Hohwiesensee geführt hat? Diese Frage bleibt wohl bis auf Weiteres unbeantwortet, denn eine umfassendere Ursachenforschung gibt es derzeit noch nicht.

Zwar fällt der naheliegende Verdacht vieler Besucher und Anwohner auf die immer stärker in der Region vorkommenden Wildgänse, die auch an den Tagen der jüngsten Schließung zu Dutzenden die Hohwiese besiedelten. Allerdings will der Rhein-Neckar-Kreis andere Ursachen nicht ausschließen. Zunächst seien weitere Beobachtungen nötig, heißt es aus dem Landratsamt. Denn die regelmäßigen Untersuchungen der Wasserqualität in den Badeseen der Region würden immer nur eine Stichprobe darstellen. Um die Ergebnisse eines längeren Zeitraums bewerten und Tendenzen der Wasserqualität besser abbilden zu können, sei es wichtig, regelmäßig Proben im selben Bereich zu nehmen. Am Freitag wurde bekannt, dass die Hohwiese voraussichtlich ab Samstag, 6. September, wieder zum Baden und in der Sonne liegen genutzt werden kann.

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„Soweit sich anhand mehrerer Untersuchungen ein wiederkehrendes Problem abzeichnet, muss die Ursache ermittelt und müssen entsprechende Abhilfemaßnahmen ergriffen werden“, betont das Landratsamt. Bei der Ketscher Hohwiese bestehe dabei zwar „grundsätzlich die Möglichkeit, dass Gänsekot, welcher aufgrund stärkerer Regenfälle in den See gespült wird, zumindest mitursächlich für die gemessenen Werte ist“, bestätigt das Landratsamt entsprechende Mutmaßungen im Ort.

Dennoch betont der Kreis, dass es erforderlich sei, „die Lage vor Ort zu prüfen, ob eventuell andere Umstände die hohe mikrobiologische Belastung begünstigen. Die sonstigen örtlichen Gegebenheiten sind uns allerdings nicht bekannt, sodass wir an dieser Stelle nur Vermutungen anstellen können“, so das Landratsamt.

Denn für eine Reaktion auf die hohen Werte sei der Kreis gar nicht zuständig: „Die Durchführung von Maßnahmen zur Beseitigung oder der Vorbeugung weiterer Verunreinigungen obliegt den Gemeinden. Diese sind für die Gefahrenabwehr örtlich zuständig. Das Gesundheitsamt steht in diesem Zusammenhang aber beratend zur Verfügung“, heißt es aus Heidelberg abschließend.

Freier Autor Freier Journalist für die Region Heidelberg, Mannheim und Rhein-Neckar. Zuvor Redakteur bei der Schwetzinger Zeitung, davor Volontariat beim Mannheimer Morgen. Neben dem Studium freie Mitarbeit und Praktika u.a. beim Mannheimer Morgen, der Süddeutschen Zeitung, dem SWR und der Heidelberger Studentenzeitung ruprecht.

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